Vorstellung der Hegegemeinschaft Damwild "Holzland"

Im Jahr 1976 / 1977 wurden durch die Jagdgruppe Eisenberg in dem 120 ha großen Waldgebiet der Beuche 6 Stücken Damwild, 1 Hirsch und 5 weibliche Stücke, eingebürgert. Daraus entwickelte sich die Anfangspopulation unserer Hegegemeinschaft.

Zur Wende kam es durch Torschlusspanik zu unverhältnismäßig hohen Eingriffen in die Population. Mit Ausweisung der Einstandsgebiete des Landes Thüringen 1994 sollte der Restbestand eliminiert werden. Auf Initiative der Pächter und der Jägerschaft Eisenberg kam es schließlich zur Ausweisung des Einstandsgebietes und am 24.04.1994 zur Gründung der HG "Holzland" mit 12 Jagdbezirken, einer Fläche von 6180 ha. Die Bewirtschaftungsfläche betrug 2644 ha, davon 1852 ha Wald.

Durch freiwilligen Jagdverzicht, anschließender vorsichtigen Bewirtschaftung stabilisierte sich die Population wieder.

Durch Initiative einiger Pächter erfolgte mit Unterstützung der JS Eisenberg und des Thüringer Ministerium für Landwirtschaft und Forsten am 06.05.1997 ein Aussetzen von 10 beschlagenen Alttieren bzw. Schmaltieren zur Stützung der Population. Diese Tiere setzten 9 Kälber. Eines wurde leider von einem Hund gerissen.

Dieser Bestand entwickelte sich sehr gut. Zur Brunft 1997 stand schon ein Hirsch dabei und es entstand ein neuer Brunftplatz. Das führte zu einer Ausweitung des Einstandes des Damwildes. Infolgedessen wurde ein Antrag auf Erweiterung des Einstandsgebietes gestellt.

Dies geschah auf Initiative der betroffenen Pächter, mit Unterstützung der JS Eisenberg, des Forstamtes Jena, des Bundesforstes und des Ministeriums in Erfurt. Am 06.06.2001 erfolgte die Erweiterung der Hegegemeinschaft um 14 Jagdbezirke mit einer Fläche von 6180 ha, einer Bewirtschaftungsfläche von 2951 ha, davon 2182 ha Wald.

Durch die Unterstützung des Wg. Staatssekretär K-H Müller kam es zur Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Stubbe und Dr. Toddewitz aus Eberswalde, die uns bei diesen Vorhaben wissenschaftlich begleiteten. Leider konnten die 3 Stück Damwild nicht besendert werden. Die erhofften Erkenntnisse bei der Neubegründung eines Teileinstandsgebietes konnten somit nicht genutzt werden. Im Laufe der Zeit kam es zu weiteren Angliederungen von Jagdbezirken mit einer Fläche von 17089 ha, einer Bewirtschaftungsfläche von 7550 ha, davon 5305 ha Wald. Der geschätzte Frühjahrsbestand 2011 (3-Jahresplan) betrug 152 Stück, bei einem Geschlechtsverhältnis von 1:1,5. Der bestätigte Abschuss beträgt 70 St. pro JJ (220 Stück im 3-Jahresplan). Die eine Hälfte des Abschussplanes (35 St.) wird vom FA Jena erfüllt, die anderen 35 Stück durch die GJB.

Kennzeichnend für unsere HG ist die Teilung des Einstandsgebietes durch die A9 in zwei Teile.

Durch die Erkenntnisse aus den Verträglichkeitsgutachten von Prof. Dr. Stubbe und Dr. Toddewitz bei der Erweiterung des Einstandsgebietes kam es zu einer getrennten Bewirtschaftung der beiden Flächen.

Haupteinstandsgebiet ist der Tautenburger Forst mit einer zusammenhängenden Waldfläche von ca. 2000 ha. Ein weiterer Schwerpunkt sind die kleineren Waldflächen um die Beuche. Dazwischen liegen große unbewaldete Feldreviere. Aus diesem Grund bejagen wir das Damwild mit einem gestaffelten Gruppen-Abschussplan. Bedingt durch die Bewirtschaftungsflächen 1/2 Forstamt / 1/2 GJB ist der Bestand und Abschuss halbiert. Eine Hälfte bejagt der Landesforst, die andere Hälfte bejagen die GJB. Bei den GJB sind alle Hirsche als Gruppen-Abschuss frei. Das weibliche Wild und die Kälber sind auf GJB verteilt. Um eine sinnvolle Bejagung zu gewährleisten haben sich je 2 bis 5 GJB zu Abschussgruppen zusammengeschlossen. Bei Bedarf wird ab dem 01.12. jeden Jahres der restliche Abschuss für alle GJB freigegeben. Durch diese Maßnahme erhoffen wir uns eine optimale Planerfüllung nach Geschlecht und Altersklasse zu erreichen. Durch die positiven Erfahrungen mit dem Gruppenabschuss beim männlichen Wild hoffen wir auch das weibliche Wild im nächsten 3-Jahresplan im Gruppenabschuss bejagen zu können. Die Möglichkeit bei Nichterfüllung des Hirschabschusses weibliches Wild zu erlegen, haben wir durch Mitglieder-Beschluss aufgehoben.

Wenn der derzeitige Frühjahrsbestand auf die gesamte BW-Fläche umgelegt würde, kämen wir auf 2 Stück pro 100 ha. Das wäre die Untergrenze bei der Bewirtschaftung. Durch die Trennung des Einstandsgebietes durch die A9 haben wir eine andere Situation. Auf der östlichen Fläche (2324ha BWF, 2097ha Wald) haben wir einen Bestand von nur 25 Stück. Hier ist noch Aufbauarbeit zu leisten. Auf der westlichen Fläche (5260ha BWF, davon 3291 ha Wald) sind wir bestrebt den Bestand (130 St.) nur sehr langsam anwachsen zu lassen, was uns bis jetzt auch gelungen ist. Grund hierfür ist die Revierstruktur. BEi rasant anwachsenden Beständen ist es kaum möglich, bei auftretenden Schäden in Wald und Feld jagdlich wirksam zu reagieren.. Durch die derzeitigen Jagdzeiten für Damwild ist es im Feldrevier unmöglich Wildschadensverhütung durch Vergrämungsabschüsse durchzuführen. Im Forst muss es gar nicht erst zu erhöhter Belastung kommen.

Das ist der Grund für unsere gemeinsame Bejagungsstrategie. In den letzten 18 Jagdjahren haben wir uns gemeinsam die jetzige Strategie erarbeitet und sind bestrebt diese immer weiter zu entwickeln.

Alles ist verbesserungswürdig und wir sind für alle Anregungen und Erkenntnisse offen.

Hier sind wir der Interessengemeinschaft Damwild besonders dankbar die uns mit wertvollen Informationen und Hinweisen in unserer Arbeit unterstützt.

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